Rezension zu: Ehlert/Funk/Stecklina: Wörterbuch Soziale Arbeit und Geschlecht.

Gudrun Ehlert, Heide Funk, Gerd Stecklina (Hrsg.) (2011):

Wörterbuch Soziale Arbeit und Geschlecht. Weinheim, Juventa Verlag. 545 Seiten.

ISBN 978-3-7799-2243-8

 

  1. 1.       Autor_innen/ Herausgeber

Dr. Gudrun Ehlert ist Professorin für Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Mittweida. Arbeitsschwerpunkte: Geschlechterverhältnisse in der Sozialen Arbeit, Professionalisierung Sozialer Arbeit

Dr. Heide Funk war bis 2010 Professorin an der Hochschule Mittweida.

Arbeitsschwerpunkte: Praxisreflexion, Biografiearbeit, Sozialisation des Erwachsenenalters, Geschlecht und Soziale Arbeit

Dr. Gerd Stecklina ist Professor für Geschichte und Theorie Sozialer Arbeit an der Hochschule München.

Arbeitsschwerpunkte: Geschlechterforschung, Geschichte und Theorie der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik, Kinder- und Jugendhilfe, jüdische Sozialarbeit

 

  1. 2.       Inhalt und Besprechung

 

Das ‚Wörterbuch Soziale Arbeit und Geschlecht‘ umfasst 163 Stichwörter, die von den Herausgebenden in fünf Kategorien unterteilt wurden (vgl. S. 14):

Die Kategorie Geschlechterdebatte, Frauen- und Geschlechterforschung umfasst theoretische Grundannahmen der Frauen- und Geschlechterforschung die für die Soziale Arbeit von besonderer Relevanz sind, etwa die Stichworte ‚doing gender‘, ‚Geschlechterverhältnisse‘ oder ,Sexismus‘.

In der Kategorie sozialwissenschaftliche, von der Geschlechterforschung weiterentwickelte Grundbegriffe und Konzepte mit Bedeutung für die Soziale Arbeit wurden sozialwissenschaftliche Begriffe wie ‚Alter‘, ‚Arbeit‘, ‚Familie‘ oder ‚Sozialisation‘ subsummiert.

Die Kategorie Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit beleuchtet den strukturellen Kontext sozialer Arbeit unter Geschlechterperspektive, etwa mit Begriffen wie ‚Bürgergesellschaft‘ oder ‚Sozialversicherung‘.

Unter Themen und Begriffe aus der Sozialen Arbeit und aus der Sozialpädagogik wurde Artikel kategorisiert, die Stichworte aus der Sozialen Arbeit  geschlechterreflexiv darstellen, etwas ‚Kindeswohl‘, ‚Kinder- und Jugendhilfe‘ oder ‚Kasuistik‘.

Schließlich wurde unter der Kategorie geschlechtsreflektierte Konzepte und Arbeitsformen Stichworte wie ‚Jungenarbeit‘ oder ‚Mädchenarbeit‘ gesammelt.

Ziel des Wörterbuchs ist für die Herausgebenden einerseits den Lesenden den „Zugang [zum Themenkomplex Soziale Arbeit und Geschlecht]mit orientierenden Stichwörtern erleichtern“ und die Auseinandersetzung damit im Arbeitsalltag schnell und fortwährend zu unterstützen. Andererseits soll der Bezug der Themen Soziale Arbeit und Geschlecht gestärkt werden und „die Bedeutung von Geschlechterperspektiven für Praxis und Forschung der Sozialen Arbeit systematisch dokumentiert und weiter entwickelt werden“ (S. 11).

Da es sich um ein Wörterbuch handelt sind die einzelnen Artikel knapp gehalten (zwischen eineinhalb und drei Seiten), dennoch sind sie so ausführlich, differenziert und gut verständlich geschrieben, dass das jeweilige Thema sehr gut orientierend erschlossen werden kann. Alle Beiträge sind mit Verweisen zu anderen relevanten Beiträgen des Buches versehen und schließen mit Hinweisen zu weiterführenden Quellen ab.

 

  1. 3.       Fazit

Studierende, Sozialarbeitende in der Praxis und Lehrende können sich mit dem vorliegenden Wörterbuch schnell und fundiert zu vielen Aspekten geschlechtersensibler Arbeit informieren – besser und seriöser, als in mancher Internetquelle. Die ausgewählten Stichpunkte umfassen viele Bereiche der Praxis und Theorie geschlechterreflektierender Arbeit und verlieren den Fokus auf Soziale Arbeit nie aus den Augen. Bemerkenswert ist, dass in kurzen Artikeln auch komplexe theoretische Konzepte (wie etwa ‚Habitus‘ oder ‚doing gender‘) schlüssig und verständlich umrissen werden. Eine absolute Empfehlung – eigentlich für alle die mit Sozialer Arbeit befasst sind.